Details
| Fakultät | Philosophische Fakultät |
| Bereich | Sozialwissenschaften |
| Code | UE-L37.00540 |
| Sprachen | Deutsch |
| Art der Unterrichtseinheit |
Vorlesung |
| Kursus | Master, Bachelor |
| Semester | SP-2020 |
Zeitplan und Räume
| Vorlesungszeiten | Montag , Blockkurs, PER 21, Raum B130 |
Das Verhältnis, das die Philosophie zu anderen Disziplinen pflegt, ist selten einfach. Mal tritt sie als Königin der Wissenschaften auf, mal als Fundament des vernünftigen Argumentierens, mal als praktische Ratgeberin in allen Lebensfragen, mal als existentielle Krisenverursacherin in Bezug auf die letzten Dinge. Seit Jahrhunderten durchwebt sie unsere verschiedensten Arten zu denken – man kommt einfach nicht von ihr los. Auch in der Sozialanthropologie stellt sich die Frage, wie man sich fruchtbar zur Philosophie stellen kann.
Entlang der berühmten drei Fragen Kants widmet sich das Seminar den klassischen Feldern der Philosophie. 1) Was kann ich wissen? (Logik; Epistemologie), 2) Was soll ich tun? (Ethik; Ästhetik), 3) Was darf ich hoffen? (Metaphysik; Sinnfrage). Mit dem richtigen Werkzeug ausgerüstet werden die philosophischen Kernfragen dann aus unterschiedlichen Perspektiven in Bezug zur sozialanthropologischen Praxis der Feldforschung und der damit verbundenen Theoriebildung gesetzt. Wie kann dieser Bezug wissenschaftstheoretisch, forschungsethisch und sinnhaft gestaltet werden? Entlang dieser Frage bietet der Kurs eine praktische Einführung in die Philosophie und eine intensive Auseinandersetzung mit einflussreichen Werken der Sozialanthropologie. Bei Letzteren liegt der Fokus auf zeitgenössischer Literatur, also auf originellen Ethnographien und Theorieansätzen der letzten zwei bis drei Jahrzehnte.
Die Ziele des Kurses bestehen darin eine erste Vertrautheit mit den Kernthemen und -methoden der Philosophie zu erlangen; sodann einen geistreichen Umgang mit denselben zu entwickeln; und schliesslich fruchtbare Anknüpfungen an ethnographisches Arbeiten zu erkennen. An konkreten Beispielen erproben wir, philosophische Grundlagen herauszuarbeiten, etwaige Widersprüche begrifflich klar zu fassen, und schliesslich grössere Implikationen zu erkennen, welche letztendlich helfen, besser zu verstehen, warum, wozu und für wen wir eigentlich Sozialanthropologie betreiben.
- Dozent/in: Gabriel Subaga Zimmerer