Profil des Studienganges - Integrierter Ansatz

Hochschulen müssen sich heute mit ihrem Ausbildungsangebot gegenüber dem Arbeitsmarkt profilieren und von anderen Anbietern abheben. Die Berücksichtigung der Gender-Dimension in einem Studiengang kommt also bereits bei der Profildefinition zum Tragen. Einerseits wird damit sichergestellt, dass Frauen und Männer mit dem (neuen) Studiengang gleichermassen angesprochen werden. Anderseits werden so die Erkenntnisse der Gender Studies zu diesem Fachgebiet explizit in das Curriculum des Studienganges integriert.

Positionierung des Studienganges
Im Zuge der Bologna-Reform wird empfohlen, im Vorfeld der Entwicklung eines (neuen) Studienganges eine Berufsfeldanalyse durchzuführen. Dabei werden die Bedürfnisse von Unternehmen und Organisationen des betreffenden Berufsfeldes erhoben, um die von Absolventen und Absolventinnen erwarteten Kompetenzen und deren Einsatzfelder zu eruieren. Zu empfehlen ist darüber hinaus eine Folge-Evaluation bei den Absolventinnen und Absolventen des bisherigen Studienganges zu ihren Berufserfahrungen und ihrer rückblickenden Einschätzung der im Studium erworbenen Kompetenzen.
Auf dieser Grundlage lassen sich die berufsfeldbezogenen Kompetenzen ermitteln, die im Studium erworben werden sollen. Um Frauen und Männer gleichermassen anzusprechen, werden bei der Positionierung des (neuen) Studienganges gezielt vielfältige Aspekte des zukünftigen Berufsfeldes berücksichtigt. Die Vielfalt der beruflichen Perspektiven, welche der Studiengang bietet, kann später hervorgehoben werden, um Studierende zu gewinnen. (vgl. Studieninformation und Werbung für den Studiengang).

Genderbezogene Situationsanalyse
Die Integration der Gender-Dimension im Profil eines Studienganges erfordert im Vorfeld eine genderbezogene Situationsanalyse. Zum einen gilt es, sich einen Überblick über die Arbeiten der Geschlechterforschung im betreffenden Fachgebiet zu verschaffen. Auf dieser Grundlage kann bestimmt werden, welche fachlichen, methodischen und sozialen Gender-Aspekte von Bedeutung sind und in das Curriculum integriert werden sollen. Zum andern geht es darum, die verschiedenen Ansätze zur Integration der Genderdimension im betreffenden Fachgebiet zu ermitteln sowie die diesbezüglichen Erfahrungen abzuwägen. Auf dieser Basis kann die Wahl des für den Studiengang geeigneten Ansatzes erfolgen. Schliesslich sind auch die institutionellen Voraussetzungen für die Integration der Genderdimension in den Studiengang zu berücksichtigen, insbesondere die Möglichkeiten, bei der Studiengangentwicklung auf interne oder externe Gender-Expertise zurückzugreifen.

» Dimensionen des Selbstevaluations-Tools