Diese Lektüreübung ist als Vertiefung und
Erweiterung der BA-Vorlesung „Sprache und Politik: Umgang mit sprachlicher
Diversität in mehrsprachigen Gesellschaften" von Prof. Christina Späti
konzipiert. Im Zentrum des intensiven Lesens und kritischen Besprechens von
geschichts- und sozialwissenschaftlichen Texten und zeitgenössischen Quellen
steht die Reflexion der verschiedenen Themenbereiche von „Sprachenpolitik", die
in der Vorlesung diskutiert werden. Die (Quellen-) Texte beleuchten
verschiedene Facetten von „Sprachenpolitik", die unterschiedlichen historischen
undLänderkontexten des 20. Jahrhunderts
zuzuordnen sind, und werfen unter anderem folgende Fragen auf: Mit welchen
theoretischen Ansätzen wird „Sprachenpolitik" in der wissenschaftlichen Literatur
erfasst? Welche Rolle spielen Vorstellungen von Sprache, sogenannte
Sprachideologien, in verschiedenen sprachenpolitischen Interventionen? Wie
hängen Sprachenpolitik und Identitätspolitik zusammen? Ebenfalls stellen wir
Fragen nach den Argumentationsmustern und den politischen Zielen, die sich
hinter den sprachenpolitischen Interventionen verschiedenster Akteure
verbergen. Ziel unserer Lektürearbeit ist es, verschiedene theoretische
Konzepte zu Sprachenpolitik kennenzulernen und kritisch zu besprechen. Darauf
aufbauend steht die Fähigkeit, konkrete sprachenpolitische Situationen in der
Schweiz und anderen Länderkontexten - insbesondere im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit
und Sprachminderheitenschutz - im 20. Jahrhundert im gesellschaftspolitischen
Kontext zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk gilt der Analyse von
sprachenpolitischen Spannungsmomenten.