Im Mittelpunkt des Methodenseminars steht die Konzeption einer Ausstellung, die danach fragt, wie Fribourg mit der kolonialen Welt vernetzt war. Dabei soll durch die Betrachtung unterschiedlicher Akteure und Aspekte ein breites Spektrum abgedeckt werden. Wie beteiligten sich die zahlreichen Auswanderer, die Fribourg im 19. Jahrhunderts verliessen, am Kolonialismus? Wie gelangten aussereuropäische Tierarten ins Naturhistorische Museum in Fribourg? Woher kam der Kakao, den Villars und Cailler seit dem 19. Jahrhundert verarbeiteten? Welche Rolle spielten dabei Investoren, Missionare und Wissenschaftler?

Ziel der Veranstaltung ist es, schriftliche und materielle Quellen zu den kolonialen Verflechtungen Fribourgs zu erforschen und an eine breitere Öffentlichkeit zu vermitteln. Das Seminar zielt damit auf eine enge Verschränkung zwischen empirischer Arbeit und methodischer Reflexion: Welche Beziehungen, Netzwerke und Zusammenhänge bestanden zwischen Fribourg und der kolonialen Welt des 19. und 20. Jahrhunderts? Welche kolonialen Spuren lassen sich in der Stadt und ihrer Umgebung bis heute finden? Und wie können diese Zusammenanhänge in einer Ausstellung publikumswirksam vermittelt werden?