In der jüngsten Grammatikschreibung des Deutschen sind interaktional geprägte Ausdrucksformen von zunehmender Bedeutung. Dies ist nur ein Zeugnis von vielen dafür, dass die gesprochene Sprache und damit das (Alltags-)Gespräch mit seinen Strukturmustern sich als Untersuchungsgegenstände der Linguistik etabliert haben. In diesem Seminar werden wir eine Reihe von einschlägigen Aufsätzen zur sprachlichen Interaktion lesen und uns mit deren theoretischen Grundlagen auseinandersetzen, die für die Entwicklung der germanistischen Gesprächs- und Interaktionsanalyse relevant waren und es immer noch sind. Dazu gehören Klassiker zur Sprechakttheorie, zur Funktionalen Pragmatik, zur Ethnomethodologie und Aufsätze, die sich mit den sprachlichen Merkmalen konzeptioneller Mündlichkeit befassen. Im zweiten Teil des Seminars werden wir uns mit neueren empirischen Arbeiten der deutschsprachigen Gesprächslinguistik befassen und die Analysekategorien auf der Makro-, Meso- und Mikroebene von Gesprächen an selbst erhobenen Beispielen erproben.