Flucht und Flüchtlinge gehören zu den Konstanten der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Immer wieder sind Menschen vor Krieg und Repression, Armut und Umweltkatastrophen geflohen. Im Seminar gehen wir aus verschiedenen Perspektiven, wie sie in der neueren Literatur zu Flucht und Zwangsmigration postuliert werden, den Phänomenen Flucht, Asyl und Exil nach und fokussieren uns dabei in erster Linie auf die Schweiz. Zum einen geht es um das sogenannte Asylregime, das den politischen und rechtlichen Rahmen für Ankunft und Aufenthalt der Flüchtlinge setzt und durch von staatlichen Behörden, internationalen Organisationen, Hilfswerken usw. bestimmt geprägt wird. Zum anderen wird der Blick auf verschiedene Flüchtlingsgruppen geworfen, von den Kriegsflüchtlingen während den beiden Weltkriegen, den Flüchtlingen des Kalten Krieges bis zu den „neuen“ Flüchtlingen der 1980er und 1990er Jahren. Hier steht die Frage im Zentrum, wie die Flüchtlinge mit rechtlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen umgegangen sind und welche Handlungsmöglichkeiten und Partizipationschancen ihnen zur Verfügung standen.

Literatur

Elena Fiddian-Qasmiyeh et al. (Hg.): The Oxford Handbook of Refugee and Forced Migration Studies, Oxford, New York 2014.

Peter Gatrell, The Making of the Modern Refugee, Oxford 2013.

Gérard Noiriel, Die Tyrannei des Nationalen. Sozialgeschichte des Asylrechts in Europa, Lüneburg 1994.