In Situationen des schnellen sozialen Wandels kommt der Jugend aus gesellschaftlicher Sicht oft eine besondere Rolle zu. Als „neue Generation“ gehandelt, werden Hoffnungen auf politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt wie auch auf die Überwindung der „Erben der Vergangenheit“ - auch im Fall der postsozialistischen Gesellschaften - in die heranwachsende Jugend projiziert. In diesem Seminar möchten wir uns mit den Antworten auf solche Erwartungen von Seiten der „ersten postsozialistischen Generation“ in Osteuropa und deren Strategien und (Selbst)Darstellung im Alltag beschäftigen. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf soziale, politische sowie (ethno)kulturelle und religiöse Identitäten und Praktiken der Jugend gelegt werden, immer im Zusammenhang mit laufenden gesellschaftlichen Prozessen wie die Staats- und Nationenbildung, Globalisierung und Nationalisierung sowie mit deren sozio-historischen Hintergründen.