Auch wenn das Thema „Arbeit“ seit einigen Jahren aus dem Blickfeld der sozialethischen Debatten nahezu verschwunden ist, sind nach wie vor weitreichende sozialethische Herausforderungen mit dem Themenfeld „Arbeit und soziale Sicherung“ verbunden. Zu Recht wird umstritten diskutiert, ob wir in der Spätmoderne noch immer in Arbeitsgesellschaften leben oder ob inzwischen andere Aspekte menschlicher Praxis den hohen Stellenwert der Erwerbsarbeit beerbt haben. Unabhängig von der Antwort gilt die Arbeit zumindest im Kontext der katholischen Soziallehre als ein Wesensmerkmal des Menschen. Arbeit und das nach wie vor eng mit ihr verbundene System sozialer Sicherung hat wesentliche Bedeutung für das Selbstverständnis von Mensch und Gesellschaft, auch unter spätmodernen Verhältnissen und in einer globalisierten Welt. Ausgehend von Beobachtungen zum gegenwärtigen Wandel der Arbeit werden in der Vorlesung Themen wie die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse, die Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern sowie die Zukunft der sozialen Sicherung aufgegriffen und aus Sicht der christlichen Sozialethik diskutiert.