Prof. Damir Skenderovic

In dem Seminar werden wir uns mit Gewalthandeln und Erfahrungen von Gewalt im öffentlichen Raum auseinandersetzen. Ziel ist es, Akteure, Praktiken und Motive von psychischer Gewalt in der Schweiz im 20. Jahrhundert multiperspektivisch zu untersuchen. Wichtig wird es sein, Gewalt nicht nur als (staatliche) Machtrepräsentation zu sehen und ihren instrumentellen Charakter in den Vordergrund stellen. Zu berücksichtigen sind auch symbolische, mediale und emotionale Aspekte von Gewalt und die Auswirkungen von Gewalt auf die Opfer. Thematisch reichen die Beispiele von dem „Massaker von Genf“ 1932 und dem Jurakonflikt bis zum sogenannten „Globuskrawall“ 1968 und den rechtsextremen Gewalttaten im Zuge des „kleinen Frontenfrühlings“ in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren.

Literatur

Christian Gudehus, Michaela Christ (Hg.), Gewalt. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2013.

Walter S. DeKeseredy, Callie Marie Rennison, Amanda K. Hall-Sanchez (Hg.), The Routledge International Handbook of Violence Studies, New York 2018.

Carole Villiger, Usages de la violence politique (1950-2000), Lausanne 2017.