Die Analyse der Beziehung zwischen der Gesellschaft und den Fremden in ihr hat Tradition in der Soziologie. Seien es die Ausführungen von Simmel zum Fremden im Kontext seiner Soziologie des Raumes, seien es die Ausführungen von Elias und Scotson zu Etablierten und Aussenseitern, „der/die Fremde“ ist aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive interessant, weil sie oder er etwas über Schlüsselthemen und Brüche in der Gesellschaft erkennen lässt. An ihnen kristallisieren sich insbesondere Prozesse der Inklusion und Exklusion sowie Fragen der Identität und Identifikation. Die öffentliche Debatte in der Schweiz, aber auch in vielen anderen Ländern, zeigt diese Prozesse derzeit exemplarisch auf.

Das Seminar bietet daher einerseits Einblick in theoretische Texte und beispielhafte Studien im Forschungsfeld. Diese dienen uns dann weiter als Referenz um andererseits anhand aktueller Beispiele die öffentliche Debatte zu den Fremden in der Schweizer Gesellschaft in den Fokus zu nehmen. Dazu wählen die Studierenden Beispiele von Minderheits-/Mehrheitsverhältnissen und analysieren die dazugehörigen gesellschaftlichen/medialen/politischen Diskurse anhand von empirischem Material.