Der römische Feldherr, republikanische Amtsträger und versierte Schriftsteller Gaius Iulius Caesar gehört zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der griechisch-römischen Antike. Dies ist einerseits durch seine aussergewöhnliche politische Karriere im Übergang zur römischen Kaiserzeit bedingt, andererseits aber auch durch die erstaunlich gute Quellenlage, die Caesar bis heute als Persönlichkeit – und Projektionsfläche für Publikumserwartungen! – attraktiv macht.

Das Vertiefungsseminar setzt es sich zunächst zum Ziel, Caesar als historischen Akteur und sein Handeln im Kontext seiner eigenen Zeit, der späten römischen Republik, zu verstehen. Dabei zeigt sich, dass seine Persönlichkeit bereits in der Antike zu unterschiedlichen und kontroversen Beurteilungen herausgefordert hat. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt dann auf der Rezeption in der Literatur seit Shakespeare, bevor das 19. Jahrhundert in den Blick kommt:

Hier wurde der Feldherr und Dictator zum Vorbild für zeitgenössische Feldherren stilisiert (Napoleon Bonaparte!) und seine Eroberung Galliens zum „Modell“ für die Durchsetzung der französischen Zentralmacht. Anhand aktueller Caesar-Biographien zeigt sich schliesslich, dass der vor mehr als zweitausend Jahren an den „Ides of March“ ermordete Dictator bis heute eine grosse Faszination ausübt.