Die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt sich auch darin wider, wie Historiker und Historikerinnen über Vergangenheit reflektierten, methodische Herangehensweisen erprobten und Geschichte erzählten. Dieses Seminar führt in die Hauptströmungen des historischen Denkens und Schreibens im 20. Jahrhundert ein und verbindet diese geschichtswissenschaftlichen Entwicklungen mit den Krisenzyklen des „Zeitalters der Extreme" (Eric Hobsbawm). Anhand von Schlüsseltexten aus den historiografischen Strömungen des Historismus, der Annales, der marxistischen Geschichtswissenschaft, der historischen Sozialwissenschaft, der Geschlechtergeschichte, der Mentalitäts- und Alltagsgeschichte, des linguistic turn und des Postmodernismus wird gemeinsam diskutiert, wie die Konjunkturen geschichtswissenschaftlicher Forschung mit der breiteren Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammenhängen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur intensiven Lektüre.