Dieser Methodenkurs bietet eine Einführung in die Kodikologie und Paläographie von Buchhandschriften von den Anfängen der lateinischen Schrift und der Erfindung des Kodex bis ins 15. Jahrhundert an.

Das Buch oder der Codex ist eines der bedeutendsten Kulturgüter, das unsere Kultur vom Beginn der Zeitrechnung bis heute prägt und erst seit gut zwanzig Jahren durch elektronische Medien konkurrenziert wird. Die Handschriften des Mittelalters gehören auch zu den wertvollsten Schätzen des Mittelalters und enthalten die eigentlichen Primärquellen der geschriebenen Kultur und zwar sowohl der antiken als auch der mittelalterlichen Literatur.

Die darin enthaltenen Werke sind zu Beginn des Mittelalters im westlichen Europa vor allem in Latein verfasst worden, seit dem 12. Jahrhundert vermehrt auch in den Volksprachen. 

Der Kurs ist praktisch ausgelegt. Der erste Teil der Veranstaltung, der sich der Kodikologie widmet (4 Sitzungen) schliesst mit einem Besuch einer Handschriftenbibliothek, der uns die Gelegenheit bieten wird, Handschriften im Original zu studieren. Der zweite Teil (mit 8 Sitzungen) enthält zahlreiche Übungen (Transkriptionsübungen, etc.)

Lateinkenntnisse sind nicht erforderlich. Zahlreiche Beispiele werden der digitalen Bibliothek e-codices (www.e-codices.ch) entnommen. Die Evaluation findet (1) während des Semesters anhand von Übungen statt und wird (2) durch eine schriftliche Prüfung in der letzten Sitzung abgeschlossen.

Als Einführung und Selbstlektüre wird empfohlen:
  • Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters, Berlin 1986
  • Mathias Kluge (hg.), Handschriften des Mittelalters, Ostfildern 2019.