1766 veröffentlich G.E. Lessing seine Schrift Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie. Die Schrift, in der Lessing eine systematische Theorie der Definition von bildenden Künsten und Dichtung vornimmt, und zwar auf Grundlage ihres je eigenen Mediums und dessen Charakteristika, wirft bis heute ihren Schatten auf die Diskussionen über Kunst. In der Laokoon-Schrift wird so etwa die einflussreiche These von der Differenz zwischen Raumkünsten (Malerei, Skulptur etc.) und Zeitkünsten (Poesie, Theater, Musik etc.) aufgestellt. Im Seminar werden die wichtigen Stationen dieser Debatte vom 18.-21. Jahrhundert rekonstruiert, und deren Relevanz für heutige Kunstdiskurse herausgestellt. Durch das Prisma dieses Laookoon-Paradigmas hindurch geht es allgemein um die Frage nach dem Verhältnis von Künsten und ihren jeweiligen Medien.