Heute sind Spitäler selbstverständlich Teil moderner urbaner Räume. Krankenhäuser erweisen sich als Orte, wo weltweit existentielle menschliche «Übergänge» von der Geburt bis hin zum Tod vor sich gehen, wo man sich Heilung erhofft und wo – inmitten einer säkularisierten Welt, auch in Europa – noch von «Wundern» die Rede ist.
Das Christentum hat das Spitalswesen historisch stark mitgeprägt. Wichtigen Entwicklungslinien in der westlichen und christlichen Kulturgeschichte geht das Seminar nach und versucht in gezielten Tiefenbohrungen in der Kirchengeschichte dem Verhältnis von Krankenhaus und christlichen Ideen, Akteuren, Gemeinschaften und Institutionen in verschiedenen Zeitepochen nachzuspüren.
Ein besonderer Blick wird dabei einerseits auf die Schweiz gelegt, wobei der Bogen vom St. Galler Klosterplan hin etwa zur St. Anna Gemeinschaft in Luzern/Fribourg/Sorengo und aktueller Krankenhausseelsorge gezogen wird, andererseits kommen jüngere, moderne Entwicklungen ab dem 19. Jahrhundert prominent in den Blick. Nach Möglichkeit wird konkrete Quellenarbeit einbezogen.