Auch wenn die Arbeit aus dem Blickfeld der sozialethischen Debatten weitgehend verschwunden ist, sind nach wie vor weitreichende Herausforderungen mit dem Themenfeld „Arbeit und soziale Sicherung“ verbunden. Erfahrungen im Kontext der Corona-Krise verändern zudem gegenwärtig Wahrnehmungen von «systemrelevanter» Arbeit, sozialer Sicherheit und Bedeutung von Telearbeit. Leben wir noch immer in Arbeitsgesellschaften oder werden andere Aspekte menschlicher Praxis wichtiger? In der Tradition der katholischen Soziallehre gilt die Arbeit als ein Wesensmerkmal des Menschen. Arbeit und das nach wie vor eng mit ihr verbundene System sozialer Sicherung hat wesentliche Bedeutung für das Selbstverständnis von Mensch und Gesellschaft, auch unter spätmodernen Verhältnissen und in einer globalisierten Welt. Ausgehend von Beobachtungen zum Wandel der Arbeit werden Themen wie neue Arbeitsformen, prekäre Arbeitsverhältnisse sowie die Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern aus Sicht der christlichen Sozialethik diskutiert.