Bis zur Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1450 wurden fast alle schriftlichen Quellen von Hand geschrieben. Diese Quellen werden heute in Bibliotheken, Archiven und Museen aufbewahrt. Handschriften (bzw. Codices) und Urkunden enthalten somit das schriftliche Erbe des Abendlandes und sind vielleicht wichtigsten Primärquellen des Mittelalters. Diese Schriften jedoch zu lesen und zu verstehen, ist mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden, da diese in einer toten oder veralteten Sprache (Latein, Althochdeutsch oder Mittelhochdeutsch, etc.) geschrieben wurden und in einer schwer zu entziffernden Schrift verfasst wurden. Die ganze Schriftlichkeit ist aber selbst Geschichte und gibt uns Auskunft über die Entstehung unserer Schrift, der Wandel der Schiftformen und die Geschichte von Skriptorien (Schreibschulen) und Bibliotheken. Der Kurs bietet eine allgemeine Einführung in die Arbeit mit handschriftlichen Quellen von der Spätantike bis zum frühen 16. Jahrhundert.

Ein Schwerpunkt des Kurses sind praktische Übungen. Der Studierende sollte am Ende des Kurses einen Überblick über die Schriftkultur des Mittelalters haben und fähig sein, einfache Schriften zu transkribieren und zeitlich einzuordnen.

Lateinkenntnisse sind nicht erforderlich.

Da der Kursleiter zu einer Risikogruppe gehört, ist es noch nicht sicher, ob der Kurs im Päsenzunterricht angeboten werden kann. Die erste Stunde wird an der Universität stattfinden.

Anmerkung vom 12. September 2020: Der Kurs wird im Wesentlichen online angeboten. Je nach dem, wie die Situation sich entwickelt, können Teile des Unterrichts auch im Präsenzunterricht stattfinden.