Die athenische Demokratie und die römische Republik inspirierten bis in die Gegenwart das Nachdenken über die richtige Regierungsform für eine Gesellschaft. Dieses Masterseminar, das sich an Studierende aller Epochen richtet, zeichnet anhand ausgewählter Themen und Autoren nach, wie antike politische Modelle zum Vorbild und Zerrbild, zum Ideal wie auch zum Bestandteil moderner politischer Ordnungen wurden. Schwerpunkte sind dabei die antiken Debatten um die gute politische Ordnung, konkrete antike Fallbeispiele wie die athenische Demokratie, der Kosmos Sparta, die römische Republik oder auch die römische Kaiserzeit und wie moderne Autoren sowie politische Akteure auf die Antike Bezug nahmen. Dazu zählen zum Beispiel im 18. Jahrhundert die « Federalist Papers » und die Französische Revolution, im 19. Jahrhundert die Bezüge auf die Antike im Kontext der «Griechischen Revolution» sowie dann im 20. Jahrhundert die Theoretiker (und politischen Akteure) der Diktaturen im 20. Jahrhundert.

Einführende Literatur:

Karl Christ, Griechische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 1996.

Karl Christ, Klios Wandlungen. Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart. Beck, München 2006.

Wilfried Nippel, Antike oder moderne Freiheit? Die Begründung der Demokratie in Athen und in der Neuzeit, Frankfurt a.M. 2008.

Wilfried Nippel, Klio dichtet nicht. Studien zur Wissenschaftsgeschichte der Althistorie, Frankfurt am Main etc. 2013.