Die unmittelbaren Nachkriegsjahre der Geschichte Europas werden meist
als eine Geschichte des Aufbruchs und Wiederaufbaus erzählt. Besondere
Beachtung finden auch die posttraumatische Verarbeitung der Katastrophe
und der rasch aufkommende Antagonismus des Kalten Krieges. Oft bleibt
aber vergessen, dass auf dem europäischen Kontinent nach 1945 vorerst
mal Chaos und Wirren, Ausnahmezustand und Gewalt herrschten. Auch kommt
selten zur Sprache, dass einzelne europäische Kolonialmächte nach
Kriegsende zunächst eine Politik brutaler Rekolonisierung verfolgten, so
in Indochina und Nordafrika. Diese verschiedenen Entwicklungen machen
die ersten Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer
widerspruchvollen Zeitphase, die wir in der Vorlesung beleuchten und mit
Lektüretexten und Quellenbeispielen vertiefen werden.
- Enseignant·e: Stefan Rindlisbacher
- Enseignant·e: Damir Skenderovic