Die Unterscheidung qualitativer und quantitativer Forschungsstile ist im sozialwissenschaftlichen Methodendiskurs fest etabliert. Auf beiden Seiten dieses Methodenspektrums haben sich vielfältige Forschungsansätze entwickelt, deren Anwendung allerdings überwiegend in getrennten Forschungsfeldern stattfindet. Spätestens seit Anfang der 2000er Jahre erhalten aber methodenintegrative Forschungsperspektiven („Mixed Methods“, „Multimethod Research“) vermehrt Zulauf, die auf einer systematischen Verknüpfung verschiedener Methodentraditionen, vor allem die Kombination qualitativer und quantitativer Ansätze, aufbauen.

In diesem Kurs erarbeiten wir zunächst anhand von praktischen Forschungsbeispielen sowie methodologischen Grundlagenpositionen den aktuellen Diskussionsstand zu Methodenintegration in den Sozialwissenschaften. Hierbei werden sowohl Ansätze zur Kombination unterschiedlicher qualitativer Verfahren („Triangulation“) sowie zur Verbindung qualitativer und quantitativer Methoden („Mixed Methods“) beleuchtet und Nutzen und Grenzen der qualitativ-quantitativ-Unterscheidung kritisch diskutiert.

Am Beispiel inhaltsanalytischer Verfahren sowie der Verknüpfung von Surveydaten und Dokumentenanalysen werden im weiteren Seminarverlauf dann Grundelemente der Verknüpfung qualitativer und quantitativer Forschungsperspektiven praktisch erprobt. Hierbei werden sowohl das offene und subsumtive Codieren von Textmaterial mithilfe der Analysesoftware MAXQDA, als auch die statistische Analyse von codiertem Material mit dem Statistikprogramm SPSS eingeübt.