Eine lebendige Demokratie ist nur dann möglich, wenn die Bürgerinnen und Bürger einer Gesellschaft sowohl vor der arbiträren Gewalt des Staates wie auch vor der Dominanz ökonomischer Akteure geschützt sind und auf politische Entscheidungen Einfluss nehmen können. Die gesellschaftliche Sphäre, in der Bürgerinnen und Bürger politisch aktiv sein können, ist jene der Zivilgesellschaft, deren zentrale Voraussetzung darin besteht, dass die Bürgerrechte geschützt sind und politische Partizipation möglich ist.

In einer Vielzahl moderner Gesellschaften wächst seit geraumer Zeit der Druck auf Zivilgesellschaften. Bürgerrechte werden beschnitten, NGOs, Vereinen und Organisationen die Gemeinnützigkeit entzogen und ihre Arbeit behindert. So inzwischen auch in Deutschland. Selten stand es um das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit so schlecht wie heute, und das nicht nur in Ländern wie etwa Ungarn, die von radikalen Rechtspopulisten regiert werden, sondern zunehmend auch in Gesellschaften, die sich selbst gerne als liberal-demokratisch bezeichnen.

Der Kurs beschäftigt sich zunächst mit dem Konzept und der Idee der Zivilgesellschaft selbst und widmet sich dann unterschiedlichen Problemfeldern: dem Angriff auf die Bürgerrechte in liberal-demokratischen Gesellschaften; der Demokratiefeindlichkeit des Neoliberalismus sowie der Rolle der Medien und der Beschränkung des öffentlichen Diskurses.