Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert ist die wissenschaftliche sowie die politisch-öffentliche Diskussion über die Stellung der Religion in der gegenwärtigen Gesellschaft lebhaft und kontrovers. Die Einschätzungen der Bedeutung von Religion ebenso wie die definitorisch-theoretischen Zugänge weichen erheblich voneinander ab.
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die wichtigsten Theorien der Erforschung gegenwärtiger Religion (Differenzierung, Individualisierung, Privatisierung, rational choice, Marketisierung, politische Religion, Zivilreligion) und die zentralen diskutierten Themen der neueren Religionsforschung (Säkularisierung, Multikulturalismus, Pluralismus, Zivilreligion, Politik, Nationalismus, Fundamentalismus, Globalisierung). Die Theorien und Themenblöcke werden kritisch an Fallbeispielen diskutiert. Die empirischen Daten und religionsgeschichtlichen Beobachtungen (ebenso wie die Theoriebildung) stammen überwiegend aus dem weiteren Europa einschliesslich Ost-, Südosteuropa und der Türkei. Der Einbezug weiterer Fallbeispiel erlaubt eine Problematisierung und die Frage nach dem Eurozentrismus.
Beginn: 23.2.2022
- Dozent/in: Ansgar Jödicke