Peter Weiss (1916-1982) war einer der meistdiskutierten deutschsprachigen Autoren der 1960er und 1970er Jahre. An seinem Werk lassen sich zahlreiche zentrale Fragen der Nachkriegsliteratur studieren: Die Bedeutung von Verfolgung und Exil, die Krise des realistischen Erzählens, die Problematik des Dokumentarischen, Avantgardismus und Engagement u.v.a.m. Besonders interessant ist Peter Weiss auch deswegen, weil diese Fragen sich nicht nur im Bereich der Literatur stellen: Weiss begann seine Karriere als Maler, er drehte später auch Filme, feierte auf dem Theater Triumphe (zum Beispiel Marat/Sade, Die Ermittlung), verfasste einige berühmt gewordene Erzählungen und Romane (zum Beispiel Abschied von den Eltern, Die Ästhetik des Widerstands) und spannende Essays. Wir wollen anhand bestimmter Texte und Ausschnitte den genannten Fragen nachgehen, repräsentative Werke bzw. Ausschnitte kennenlernen und in der Auseinandersetzung mit der Forschung auch das literaturwissenschaftliche Tun reflektieren.