Nicht nur in Hörsälen und Seminarräumen findet die Vermittlung von historischen Inhalten statt, sondern immer vermehrt auch an den Schauplätzen selbst. Städte, Orte und Landschaften mit ihren vielfältigen natur- und kulturgeschichtlichen Denkmälern bieten sich für eine lebendige Geschichtsvermittlung geradezu an. Historische Sachverhalte, die an ihren originalen Schauplätzen vermittelt werden, erscheinen für das Publikum sogleich ungleich plastischer und lebendiger. Doch für sich allein genommen bleiben die Orte und Denkmäler nahezu stumm. Erst in Verbindung mit den historischen Quellen, die in geeigneter Weise aufbereitet werden, lässt sich eine vergangene Epoche an ihrem originalen Standort erfahrbar machen.

Im Werkstattseminar werden Möglichkeiten der Informationsvermittlung am Standort fundiert analysiert. Was sind die spezifischen Möglichkeiten und Chancen? Welches Bild wird mit einer derartigen standortgebundenen Narration konstruiert? Dabei werden eine Vielzahl von Beispielen herangezogen: Freilichtmuseen, historische Informationssysteme im geografischen Raum bis hin zu modernen Audio- und Videoführungen, die auf spielerische Elemente setzen. Dazu zählen etwa der Legionärspfad in Brugg oder das geplante Begegnungszentrum Doppeltür in Lengnau (AG).

Als zweiter Schwerpunkt des Seminars stehen praktische Belange im Vordergrund: Wie können eigene Informationsvermittlungen am Standort initiiert, geplant, finanziert und erfolgreich durchgeführt werden? Exkursionen ins Freilichtmuseum Ballenberg und zum Zentrum Doppeltür in Lengnau (AG) sind integraler Bestandteil des Werkstattseminars.