Die Kirchen durchlaufen zurzeit eine verheerende Imagekrise – eine Art „negativ-ökumenische“ Grunderfahrung des Christentums im Westen. Vielen Menschen erscheint der christliche Glaube im Lichte der wissenschaftlich-technischen Transformation des digitalen Zeitalters als irrelevant, impotent und zudem die institutionellen Kirchen mit ihren Skandalen insgesamt als unglaubwürdig.

Die Vorlesung unternimmt aus diesem Trümmerfeld der Kirche eine Analyse der Imagekrise des christlichen Glaubens im säkularen Zeitalter. Am Beispiel spezifischer Schlaglichter werden die Symptome einer tiefgreifenden Veränderung unserer kulturellen Vorstellungskraft beleuchtet und damit kritisch reflektiert. Wie haben sich die Möglichkeitsbedingungen des Glaubens verändert? Ausgehend von dieser Problemanalyse wird die Suche nach neuen und erneuerten Formen des Kircheseins gewagt, welche die Glaubensformen und -güter der verschiedenen christlichen Traditionen würdigt und neue Kirchenvisionen im Geiste einer traditionsbewussten und ökumenischen „Transkonfessionalität“ skizziert.