Die Entkolonisierung entließ nicht nur außereuropäische Kolonien in die Unabhängigkeit, sie prägte die westeuropäischen Gesellschaften wie kaum ein anderer Vorgang. Vor allem aber schuf sie neue Verbindungen, Netzwerke, Abhängigkeiten und Schieflagen. Das Ende der britischen, französischen, belgischen, niederländischen und portugiesischen Kolonialreiche veränderte nicht nur die politische, sondern auch die kulturelle und wirtschaftliche Landkarte Afrikas, Asiens und Westeuropas massiv. Diese Vorlesung möchte einen Überblick über die Phasen der Entkolonisierung seit dem Ersten Weltkrieg geben und die neuen Abhängigkeitsverhältnisse und Verknotungen herausarbeiten, die an die Stelle der älteren Kolonialbeziehungen traten.

Einführende Literatur:

Jürgen Osterhammel und Jan C. Jansen, Dekolonisation. Das Ende der Imperien, (Beck’sche Reihe 2785), München 2013.