Aufwachsen in digitalisierten Lebenswelten

Smartphones, Tablets & Co. durchdringen zunehmend den Alltag von Kindern. Im Rahmen dieses Vertiefungsseminars nehmen wir die Bedeutungen und Auswirkungen einer von Medien und Digitalisierung geprägten Gesellschaft auf Kindheit(en) und Kinder in den Blick. In einem ersten Teil beschäftigen wir uns eingehend mit dem Verhältnis von Gesellschaft, Kultur und Technik. Hierbei greifen wir u.a. klassische und neuere Debatten rund um «Kinder und Technik» auf und verbinden diese – der Perspektive von «materialities matters» (Bollig, 2020) folgend – mit aktuellen Theorieangeboten der Kindheitsforschung. Dieser erste Teil wird abgerundet mit einer historisch angelegten tour d’horizont durch die (Kinder)Fotografie (vgl. Gottschalk, 2021), die für die Reflexion des Verhältnissens von (digitalen) Materialitäten und Kindheit(en) einen äusserst fruchtbaren Boden bildet. Danach befassen wir uns mit empirischen Studien, u.a. zu familialen Medienpraktiken sowie zur Bedeutung des Smartphones für die sogenannte «Generation Smartphone» (Heeg et al., 2018). Vor diesem Hintergrund werden die Teilnehmenden verschiedene methodische Zugänge der (Medien-)Forschung mit Kindern kennenlernen und sich mit entsprechenden Datenmaterialien auseinandersetzen. Auf Basis der im Seminar erarbeiteten Konzepte werden erste Analyse vorgenommen und der erkenntnisgenerierende Nutzen der Eigenschaftsbestimmung von Kindheit(en) mit dem Label «digital» diskutiert.