Es gehört zur professionellen Kompetenz von Lehrpersonen, theoretisch und empirisch fundierte Qualitätsmerkmale des Unterrichts zu kennen, Unterricht unter diesem Gesichtspunkt beurteilen und sich darüber kompetent mit Kollegen und Kolleginnen, aber auch der Öffentlichkeit (z.B. Eltern, Behörden) verständigen zu können.

Das Seminar schaut nochmals zurück und greift dabei bewusst einige Kernaspekte von Unterrichtsqualität erneut auf, um aktuelle Qualitätskonzepte auf einer Meta-Ebene –sozusagen praxisgesättigt und in einem professionellen Diskurs – gemeinsam zu reflektieren. Dabei wird der Qualitätsbegriff der empirischen Unterrichtsforschung erweitert um zwei Aspekte: In einem bildungstheoretischen Verständnis von Schul- und Unterrichtsqualität wird die Schul- und Unterrichtsentwicklung als durchgängige Anforderung an «guten Unterricht» thematisiert und am Beispiel innovativer Schulen konkretisiert, die in der Organisation und Gestaltung ihres Unterrichts neue Wege gehen. Zudem wird der Berufseinstieg und die berufliche Entwicklung von Lehrpersonen aus berufsbiografischer Perspektive in den Blick genommen, denn: «Auf die Lehrerprofessionalität kommt es an!» (Hattie & Zierer, 2020, S. 7).