Im ausgehenden 18. Jahrhundert als selbstverständliche Wahrheit verkündet, versinnbildlichen die Menschenrechte sowohl den Traum einer gerechten Welt als auch das Schreckgespenst der verkehrten Ordnung. Sie versprechen Emanzipation und riechen nach Umsturz. Sie sind ebenso evident wie kontrovers, erscheinen logisch und doch höchst paradox. Die einen erkennen in den Menschenrechten ein weiteres Instrument des westlichen Imperialismus, für andere verkörpern sie das Ideal universeller Menschlichkeit und gelten als Waffe der Schwachen und Geknechteten. 

Was also sind Menschenrechte? Woher kommen sie? Was bewirken sie? Seit jeher umstritten, gibt es auch in der Forschung wenig Einigkeit, weder zu den Ursprüngen noch zur aktuellen Bedeutung der Menschenrechte. Die Vorlesung wird diesen Fragen nachgehen. Als Navigationshilfe durch die rasch wachsende Forschungsliteratur bietet sie eine Einführung in die Begrifflichkeit und normativen Grundlagen und fokussiert Schlüsselmoment der Auseinandersetzung um die Menschenrechte.