Beschreibung

Welche Vorstellungen, Ideen, Erwartungen und Hoffnungen werden mit zeitgenössischen Kindheiten in Zusammenhang gebracht – und welche Vorstellungen von Kindheiten lassen sich historisch rekonstruieren? Neben der Verdeutlichung der Perspektive der neuen sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung geht es im Seminar vor allem darum, den heterogenen Deutungsweisen von Kindheiten in ihrer Historizität nachzugehen und dabei ihre historischen, kulturellen und sozialen Kontexte zu verdeutlichen. So werden «bürgerliche» und «proletarische» Kindheiten genauso beleuchtet wie Kindheiten, die als «wohlfahrtsstaatlich» oder «transnational» bezeichnet werden. Diskutiert werden die Möglichkeiten aber auch Grenzen eines solchen Zuschnitts auf Kindheiten.

Lernziele

_Kenntnis der Perspektive der neuen sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung

_Systematische Kenntnis der Historizität von Kindheiten

_Nachvollziehen historischer Forschungen über Kindheit, ihrer Möglichkeiten und Grenzen

_Wissenschaftliche Rahmung und kritische Reflexion zu zeitgenössischen medialen Darstellungen über Kindheit

Evaluationsform: Referat, Posterpräsentation, schriftliche Arbeit

Der Leistungsnachweis besteht aus drei Bereichen:

(1) In Kleingruppen und anhand selbst recherchierter Materialien (Zeitungsartikel, Berichte, Fotographien) erarbeiten die Studierenden auf einem Poster/Mind Map, auf welche Weise in den Dokumenten «Kindheit» dargestellt wird, welche Vorstellungen über Kindheit implizit oder explizit in den Dokumenten vorhanden sind – und welche übergreifende Thematik für Ihre Materialien sich finden liesse. Das Poster/Mind Map wird in der darauffolgenden Sitzung präsentiert von den Gruppen präsentiert.

(2) Die Studierenden bereiten für einzelne Sitzungen Referate vor und stellen diese zur Diskussion. Sie wählen die Darstellungsweise der Referate selbst, d.h. sie entscheiden sich für die Ausarbeitung eines Kurztextes in Form eines Handouts, einer PowerPoint-Präsentation oder Ähnliches. Die Referatsgruppen lesen beide für die Sitzungen angegebenen Texte, die anderen Studierenden haben die Möglichkeit, sich für einen der Texte für die Sitzung zu entscheiden. Bei der Lektüre und beim Vorbereiten der Texte empfiehlt es sich für Alle, folgende Fragen zu berücksichtigen: (a) Wie lassen sich die zentralen Thesen der Aufsätze/ Kapitel formulieren? (b) Mit welchen Argumenten werden sie begründet? (c) In welchem Verhältnis stehen die Beiträge für die jeweiligen Sitzungen zueinander? Die Aufgabe der Referentin bzw. des Referenten ist, zum einen, die Thesen bzw. die zentralen Aussagen beider Texte kurz zu rekapitulieren und die Texte für die Sitzung zueinander in Verbindung zu bringen. Bei Bezugnahme auf konkrete Textstellen müssen die Seitenzahlen stets angegeben werden. Zum anderen formulieren Sie Fragen für eine Diskussion, welche beide Texte verbinden. Es ist darüber hinaus auch möglich, Fragen zu einzelnen Texten zu formulieren. Des Weiteren kann der:die Referent:in empirische Materialien (Zeitungsartikel, Berichte, Zeichnungen, Fotographien, Gemälden etc.) für jene zeitliche Epoche, welche die Texte behandeln, recherchieren, und diese sowie darauf basierende Diskussionsfragen in die Sitzung mitzubringen. Diese Materialien werden vor dem Hintergrund der gelesenen Texte und Theorieperspektiven näher betrachtet.

(3) Zu Ende des Semesters wird eine schriftliche Arbeit in Eigenarbeit verfasst. In dieser kurzen wissenschaftlichen Arbeit, die einen Umfang von ca. 15‘000 Zeichen netto (d.h. ohne Deckblatt, Literaturverzeichnis etc.) haben soll, soll eine im Laufe des Semesters entwickelte Forschungsfrage in Bezugnahme auf die im Seminar diskutierten Begrifflichkeiten und Theorien bearbeitet werden.