Seit 1945 sind Millionen von Menschen vor Krieg und Gewalt, Hunger, Armut und Umweltkatastrophen geflohen. Lange Zeit hat sich der zeithistorische Blick auf innereuropäische Fluchtbewegungen während des Kalten Krieges konzentriert. In den letzten Jahren sind Themen und Perspektiven hinzugekommen, die Flucht und Zwangsmigration auch im Zusammenhang von Dekolonisation und Postkolonialismus, Race und Rassismus betrachten. In dem Seminar befassen wir uns nicht nur mit den sogenannten Asylregimes in Europa und insbesondere der Schweiz, die den politischen und rechtlichen Rahmen für Ankunft und Aufenthalt von Flüchtlingen setzen und von internationalen Organisationen, staatlichen Behörden, Hilfswerken, Solidaritätsgruppen usw. bestimmt werden. Der Fokus liegt auch auf verschiedenen Flüchtlingsgruppen und ihren Interventionen, mit denen sie auf rechtliche, gesellschaftliche und politische Bedingungen und Herausforderungen reagieren.
Literatur
Marcel Berlinghoff et al. (Hg.), Flucht- und Flüchtlingsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium, Baden-Baden 2022.
Gil Loescher, Refugees. A Very Short Introduction, Oxford 2021.
Lucy Mayblin, Asylum after Empire. Colonial Legacies in the Politics of Asylum Seeking, London 2017.
- Enseignant·e: Nicolas Blumenthal
- Enseignant·e: Damir Skenderovic
- Enseignant·e: Celestina Widmer