In diesem Methodenseminar untersuchen wir gemeinsam anhand verschiedener Archivbesuche- und recherchen, wie der Bundesrat aber auch Schweizer Bürger*innen mit dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) umgingen. Zahlreiche Freiwillige wurden nach ihrer Rückkehr aus Spanien in der Schweiz vor Gericht gestellt. Die offiziellen Schweiz tat sich mit der Rehabilitierung solcher Männern und Frauen, die im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegen die faschistischen Truppen General Francos gekämpft hatten, schwer. Erst 2009 wurde dieser letzte offizielle Schritt vollzogen, doch nur wenige Spanienkämpfer*innen konnten ihre eigene Rehabilitierung noch erleben. Im Gegenteil, viele von ihnen starben stigmatisiert am Rande der Gesellschaft. Ausgehend von der Tatsache, dass im Zweiten Weltkrieg die Achsenmächte die Politik der Schweiz bestimmten und dass die Schweiz während des Kalten Krieges eines der ersten Länder war, das enge Wirtschaftsbeziehungen mit Francos Spanien aufbaute, geht dieser Methodenseminar der Frage nach, welche Motive die Verurteilung der in die Schweiz zurückgekehrten Freiwilligen begünstigten und welche Spuren dieser Krieg, die damit verbundenen Verurteilungen und die über Jahrzehnte anhaltenden politischen Diskussionen um ihre Rehabilitierung in Schweizer Archiven hinterlassen haben. Im Laufe des Semesters werden auch die Archivlandschaft, Archivpolitik sowie die Arbeit vor Ort in Archiven Thema sein.