Eine Grundsatzdebatte antiken Denkens betrifft die Frage nach dem Verhältnis von Natur (physis) und Gesetz (nomos). Steht das von den Menschen bestimmte und zum Zweck der gesellschaftlichen Ordnung aufgestellte Gesetz im Einklang mit der Natur oder vielmehr im Gegensatz dazu? Soll es in universellen, menschenunabhängigen Prinzipien gründen, oder muss das Gesetz vielmehr notwendigerweise eine Ausgeburt menschlicher Willkür darstellen? Der Grundstein rechtsphilosophischer Streitigkeiten war gelegt. Das Seminar rekonstruiert die Debatte anhand ausgewählter Autoren, von Platon über Aristoteles, Cicero, Augustinus, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus und Machiavelli bis hin zu Hobbes.