Die römische Republik gehört zu den zentralen Teilepochen der europäischen Antike. Dank zahlreicher Quellen unterschiedlicher Natur (Geschichtsschreibung, Biographien, Briefe, Inschriften, archäologische Zeugnisse etc.) lassen sich sowohl die aussenpolitische Entwicklung seit dem Ende der Königszeit um 500 v. Chr. bis zum Beginn der Kaiserzeit als auch die politischen, sozialen, ökonomischen und religiösen Besonderheiten der inneren Ordnung anschaulich nachvollziehen.

Im Rahmen des Proseminars werden diese verschiedenen Facetten anhand von «Lebenswelten» veranschaulicht: im aussenpolitischen Bereich wird es einerseits um den militärischen Alltag gehen (die Erfahrungswelt der Legionäre, aber auch ihrer Befehlshaber), zugleich aber auch um die lebendige Begegnung verschiedener Kulturen in von den Römern eroberten Provinzen. In der Innenpolitik wird der Alltag der römischen Bürger (und Bürgerinnen) von verschiedenen Seiten beleuchtet: das stadtrömische Leben in den Vierteln Roms, Wahlkämpfe und Abstimmungen, soziale Unterschiede und Konflikte. Besonders gut sind wir schliesslich über die grossen Familien der Senatsaristokratie und ihren Wertehorizont unterrichtet. Hier sehen wir unter anderen Heiratspolitik und Begräbniszeremonien, aber auch erbitterte Feindschaften in der Tagespolitik wie in den gewaltsamen Spannungen in der sogenannten späten Republik.