Seit 2500 Jahren versteht sich die Philosophie als Praxis des Reflektierens von unhinterfragten Voraussetzungen. Eigentümlich unreflektiert blieb dabei meist das Medium, in dem sich diese philosophische Reflexion selbst vornehmlich vollzog, nämlich Sprache. Wahrnehmungsnahe und anschauungsfundierte Medien wie Bilder sind der Philosophie seit jeher suspekt. Aber ist Erkenntnis in Bildern dennoch möglich und wenn ja, inwiefern unterscheidet sich ihre Syntax und Semantik von propositionaler Sprache? Gibt es ein Bildverstehen und wenn ja, worin unterscheidet es sich vom Sprachverstehen? Die Vorlesung bietet einen Überblick über einige der grossen Debatten der Symbolphilosophie und der Theorien ästhetischer Ausdrucksmedien im 20. Jahrhundert. Auf dieser medienphilosophischen Grundlage lässt sich die Frage danach, worin die Künste (Literatur, Musik, Malerei, Tanz, Skulptur, Film) einzeln bestehen, neu beantworten. Leitend ist dabei Susanne Langers Unterscheidung in diskursive und präsentative Formen.