Die Klimabewegung und die Debatten um Klimawandel haben das Verhältnis des Menschen zu Natur und Umwelt und die Grenzen des Wachstums zu zentralen gesellschaftlichen Fragen gemacht. In der Geschichtswissenschaft ist die Einführung des Begriffs «Anthropozän» ein Zeichen für das verstärkte Interesse am Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen in der Vergangenheit und an der Verantwortung des Menschen an Umweltschäden und Naturkatastrophen. Vor dem Hintergrund dieses Booms der Umweltgeschichte befasst sich das Seminar mit verschiedenen umwelthistorischen Ereignissen und Entwicklungen nach 1945. Dazu gehören sowohl Debatten um die Grenzen des Wachstums und die Kontroverse um das sogenannte Waldsterben, als auch Umweltkatastrophen wie Tschernobyl und Schweizerhalle sowie die Entstehung der modernen Ökologiebewegung und der ersten grünen Parteien.

 

Literatur 

Patrick Kupper, Umweltgeschichte. Göttingen 2021.

Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte, München 2011.

Frank Uekötter, Im Strudel. Eine Umweltgeschichte der modernen Welt, Frankfurt a. M. 2020.