Die Vorlesung beleuchtet die Epoche des ersten Princeps Augustus, der am Beginn der römischen Kaiserzeit steht, unter Berücksichtigung der militärischen, politischen, sozialen wie kulturellen Dimension. Seine Herrschaft (ca. 27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) markiert den Beginn einer neuen Epoche der römischen Geschichte; die spezifische Form der monarchischen Herrschaft, die unter ihm als Sieger im Bürgerkrieg in einem langen Prozess entstand, stützte sich jedoch in vielfältiger Weise auf republikanische Traditionen.

In der Vorlesung werden verschiedene Perspektiven auf diese Epoche eingenommen: Auf der institutionellen Ebene war die Transformation von der res publica zur „wiederhergestellten“ res publica (res publica restituta) ein Prozess, in dem Veränderung und Tradition in einem klaren Spannungsfeld standen. Für die gesellschaftliche Ordnung wurde Kontinuität behauptet, trotz bemerkenswerter Veränderungen. Über das kulturelle Leben sind wir schliesslich besonders gut informiert, durch die zahlreichen archäologischen und literarischen Zeugnisse, die durch die moderne Forschung gut untersucht sind. Das Verhältnis zwischen Kultur und Politik wird dabei heute wieder intensiv diskutiert: kann man tatsächlich von „augusteischer Propaganda“ sprechen?

Schliesslich wird im Rahmen der Vorlesung auch die biographische Perspektive auf den „ersten Mann“ Augustus beleuchtet, anhand eines Vergleichs verschiedener moderner Biographien.