Dozent: Prof. Dr. Stephan Lessenich (LMU München)

Kursbeschrieb:

Soziale Ungleichheiten sind immer relational: Positionen am „oberen“ oder „unteren“ Ende einer Verteilungs­hierarchie, in der „Mitte“ oder an den „Rändern“ der Sozialstruktur lassen sich nur in wechselseitigem Bezug aufeinander bestimmen. Dieser schlicht anmutende, aber analytisch folgenreiche Sachverhalt gilt nicht nur für nationalgesellschaftliche Ungleichheitsstrukturen, sondern ebenso für Ungleichheiten im weltgesellschaftlichen Maßstab. Und auch für die Dynamiken sozialer Ungleichheit auf beiden Ebenen gilt: Soziale Auf- und Abstiege, gesellschaftliche „Entwicklung“ und „Unterentwicklung“ stehen in komplexen Bedingungsverhältnissen zueinander. Der Kurs stellt eine solch relationale Perspektive in den Mittelpunkt der Betrachtung von globalen sozialen Ungleichheiten. Dabei soll deutlich werden, dass die Lebenschancen der einen, global gesehen, viel mit den Lebensbedingungen der anderen zu tun haben – und die sozialen Konflikte der Zukunft sich nicht zuletzt an eben diesen Ungleichheitsbeziehungen entzünden werden. So sie es nicht auch heute schon tun.

Leistungsanforderungen:

Jeweils mündliche Textpräsentation (ca. 15 Minuten, in den Sitzungen 1 - 7, 9 & 10, 15 & 16), aktive Mitarbeit in einer Referatsgruppe, Mitwirkung an einer gemeinschaftlichen Präsentation (ca. 30 Minuten, in den Sitzungen 11 - 14), Verfassen eines Essays (ca. 5 Seiten, im Nachgang zum Kurs).