Die Vorlesung bietet einen Einblick in die klerikalen Bedingungen, welche das soziologisch-politische sowie wirtschaftliche Leben der Stadt Roms aus dem Blickwinkel der päpstlichen Kurie beeinflussten. Die Veranstaltung nimmt sich zum Ziel, die Stadt Roms und deren topographischen Veränderungen anhand der mannigfaltigen Gestalt der Kurie zu untersuchen. Dabei tritt die Stadt am Tiber nicht mehr länger als ein "Papsthof" hervor, sondern wird vielmehr aus einer mediterranen Perspektive als eigenständiger "Stadthof", wie dies auch die handschriftliche Dokumentenüberliferung mit dem Begriff der Corte di Roma nahelegt, verstanden und vorgestellt. Neben der Beleuchtung der Mechanismen und internen Dynamiken, mit denen wichtige Kurienprälaten wie die Mitglieder des Heiligen Kollegiums der Kardinäle oder auch apostolische Schreiber sowie Gelehrte die Administration der kirchlichen Herrschaftspraxis prägten und zu gestalten suchten, werden auch die politisch-theoretischen Aspekte, mit denen die frühneuzeitlichen Machtorganisationen und deren historische Veränderungen zugänglich werden, ebenfalls im Zentrum der Vorlesung stehen.