Fleissige Schreibtischgelehrte? Waghalsige Abenteurerinnen? Verschrobene Querköpfe? Solide Wissenschaftlerinnen? Genies, Aktivistinnen, Exzentriker oder Fantasten? Wer waren und sind die Menschen, welche die Sozialanthropologie gegründet, geprägt, und weitergebracht haben? In diesem Seminar befassen wir uns mit Leben und Werk einer Reihe von zentralen Sozialanthropologinnen und -anthropologen, welche für die Entstehung des Fachs und der Entwicklung unterschiedlicher theoretischer Strömungen wichtig sind. Wir lesen in 14 Wochen Texte von der Gründungszeit der Sozialanthropologie vor mehr als 150 Jahren bis in die aktuelle Gegenwart, und betten diese Texte und ihre Autor:innen in ihren Entstehungskontext ein. Das Ziel ist, dass die Studierenden unterschiedliche theoretische Ansätze der Sozialanthropologie kennenlernen, mit der Entstehungsgeschichte verschiedener Forschungsmethoden vertraut werden, viel über ethnographische Beispiele aus aller Welt erfahren, sowie einen Einblick erhalten in das Leben und Schaffen berühmter Sozialanthropolog:innen. Wir üben zudem den Umgang mit wissenschaftlichen Texten, das (kritische) Lesen und Diskutieren, sowie die Vermittlung von Informationen in Form von Kurz-Referaten.

Dieses Seminar wird jedes zweite Jahr angeboten, im Herbstsemester jeweils auf Deutsch und im Frühlingssemester auf Französisch. Das Seminar ist obligatorisch für Studierende der Sozialanthropologie (Studienplan 120 und 60), welche das Studium im Herbst 2023 oder später beginnen. Studierende aus anderen Disziplinen der Sozial- und Humanwissenschaften sind auch willkommen.