Was für die Geschichte im Allgemeinen gilt, steht für die Kriegs- und Konfliktgeschichte im Besonderen: Frauen werden bis heute in der Geschichtsschreibung oft marginalisiert oder aber als passive Statistinnen dargestellt. Sowohl in regulären wie auch in asymmetrischen Kriegen, in Bürgerkriegen und internationalen Konflikten werden Frauen hauptsächlich in der Rolle der Opfer diskutiert. Das Proseminar «Frauen in der (Kriegs-)Geschichte: Protagonistinnen, Zuschauerinnen, Täterinnen und Opfer» wird sich mit der Frage beschäftigen, wo und wie sich Frauen in Kriegen und bürgerkriegsähnliche Konflikten einbrachten, welche Umstände sie zu Täterinnen und/oder Opfern werden liessen. Zur Veranschaulichung sollen bekanntere und weniger bekannte Akteurinnen näher untersucht und dabei auch gängige Narrative der Geschichtsschreibung kritisch hinterfragt werden. Neben empirischen Annäherungen an die Thematik, werden in einem einführenden theoretisch-methodischen Teil Grundlagen zur Konfliktgeschichte, sowie zu unterschiedlichen Arten von Geschichtsschreibung und Geschichtsdiskursen gegeben und diskutiert. Während des Proseminars sollen insbesondere Quellen diskutiert werden, die sich kritisch mit der Rolle der Frau in kriegerischen Konflikten auseinandersetzen.