Zur Bedeutung des Körpers in der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung
In Anlehnung an Norbert Elias und Michel Foucault ließe sich die Geschichte der Erziehung als Geschichte der Körperdisziplinierung betrachten. Wie auf den Körper «eingewirkt» wurde, welche Umgangsweisen mit ihm propagiert wurden, unterscheidet sich im historischen Kontext je nach Begriff des Körpers, nach Ideologie sowie parallel verlaufenden Diskursen. Während die als «pädagogisch» bezeichnete Handlungspraxis auf den Körper ausgerichtet war, lassen sich im Rahmen erziehungswissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung (systematische) Reflexionen über den Körper und über den Leib sowie über den «erzieherischen» Umgang mit ihnen lange Zeit missen.
Im Rahmen der Veranstaltung wird daher – nach Auseinandersetzung mit Fragen, wie Theorien sich bestimmen lassen und wodurch sich «erziehungswissenschaftliche» Theorien kennzeichnen – der Bedeutung des Körpers und des Leibes in der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung nachgegangen. Welche Rolle spielt der Körper in historischen und zeitgenössischen erziehungswissenschaftlichen Reflexionen? Auf welche Weise wird er berücksichtigt? Und was wird dabei unter «Körper» gefasst? Diese Fragestellungen werden in Bezugnahme auf phänomenologische, praxistheoretische und poststrukturalistische Perspektiven problematisiert.
- Dozent/in: Doris Gödl
- Dozent/in: Fabienne Huber
- Dozent/in: Veronika Magyar-Haas