Was bedeutet es, heute Geschichte auszustellen? Auf welche Art und Weise können Museen relevant für Publikum und Gesellschaft sein und wie können sie das Kulturerbe, das sie aufbewahren, lebendig halten? Welche aktuellen gesellschaftlichen Fragen sollen und können sie wie aufgreifen?

Kulturhistorischen Museen kommt eine zentrale Rolle zu bei der Vermittlung von Geschichte für ein breites Publikum. Exponate, Szenografie, Texte und digitale Umsetzungen bilden zusammen eine Erzählung im Raum. Museen sind heute aber viel mehr als Gedächtnisstätten und Ausstellungsorte. Sie setzen sich auch mit Nachhaltigkeit und digitaler Transformation, mit Inklusion und Partizipation auseinander. Die neue Museumsdefinition von ICOM, die seit 2022 in Kraft ist, sieht sie als Institutionen, die «vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch» ermöglichen.

Die Werkstatt geht der Frage nach, welchen Beitrag Museen zu einer lebendigen und vielfältigen Vermittlung von Geschichte leisten können und mit welchen Herausforderungen sie dabei konfrontiert sind. Ein besonderer Fokus liegt auf den aktuellen Ausstellungen im Landesmuseum Zürich, die sich mit Themen der Zeitgeschichte auseinandersetzen: «wild und schön – Mode von Ursula Rodel», «Erfahrungen Schweiz – Italianità» und «Sprachenland Schweiz». Diese drei Ausstellungen präsentieren kulturhistorische Themen auf unterschiedliche Art und Weise. Eingesetzt wurden teilweise neue Tools wie eine Klang-Szenografie oder neue Formate wurden eingeführt, die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stärker einbeziehen. Ein wichtiger Aspekt dieser Ausstellungen ist ausserdem die Auseinandersetzung mit dem immateriellen Kulturerbe der Schweiz.

Die Teilnehmenden der Werkstatt erhalten Einblick in aktuelle museologische Fragen, in die Konzeption und Umsetzung von kulturhistorischen Ausstellungen und in die Besonderheiten der kuratorischen Arbeit in einem kulturhistorischen Museum. Sie analysieren ausserdem verschiedene konkrete Umsetzungen von Geschichte «im Raum» und reflektieren über Potential und Grenzen der musealen Vermittlung von Geschichte.