Der Gottesdienst wird durch eine Vielzahl liturgischer Bücher geordnet. Sie liefern das „Drehbuch“ für den Ablauf der gottesdienstlichen Vollzüge, verteilen die liturgischen Rollen und geben die Texte wieder, die verwendet werden. Dabei war dies nicht immer so: In der Frühzeit war die Liturgie noch nicht verschriftlicht, sondern lag in der Verantwortung der Leitung. Warum in der Spätantike liturgische Bücher entstanden und wie die weitere Entwicklung seit dem Frühmittelalter verlief, ist der eine zentrale Inhalt dieses Kurses. Darauf aufbauend, sollen die Errungenschaften der Liturgiereform gewürdigt und der Blick auf aktuelle Fragen geworfen werden: Welche Bücher gibt es heute? Wer ist zuständig für die Erarbeitung der Bücher? Wie sind Normativität der Vorgaben und pastorale Erfordernisse in Einklang zu bringen? Brauchen wir angesichts der Digitalisierung und der Beschleunigung noch Bücher – und wenn ja: Was kann man tun, damit sie im 21. Jahrhundert ihren sinnvollen Ort haben können?