Die Geburt der chinesischen Zwillinge Lulu und Nana im Jahr 2018 hat weltweit Aufsehen erregt: Waren Eingriffe in die menschliche Keimbahn bis vor Kurzem weltweit tabu, sind sie in der Grundlagenforschung inzwischen zur Realität geworden. Neben dem «Genome Editing» belegen viele Beispiele die zunehmende Verfügbarkeit menschlichen Lebens am Lebensbeginn: Embryonenforschung, genetische Frühdiagnostik, Mitochondrien-, Eizell-, Embryonen- und Spermienspende sowie Leihmutterschaft sind einige dieser Themen. Die Folgen sind ambivalent und werfen weitreichende ethische Fragen auf: Der Stärkung der reproduktiven Autonomie stehen beispielsweise die Praxis des Spätabbruchs oder die Zunahme von Mehrlingsschwangerschaften entgegen. Die Vorlesung bietet Einblicke in die medizinethischen Debatten in theologisch-ethischer Perspektive.