Sage mir, was Du isst, und ich sage Dir, wer Du bist: Funktioniert diese Strategie und welche Rolle spielen Medien dabei? Wie verändert/n sich unsere Kultur(en)?
Warum sprechen in Italien dauernd alle übers Essen und in Deutschland über Discounter? Warum haben Französinnen und Franzosen kein Problem mit Entenstopfleber, SchweizerInnen aber schon? Jamie Oliver und Betty Bossi, Medienstar und Kunstfigur: alles nur Marketing?
Jeder schaut Kochshows, aber keiner schwingt selbst den Löffel? Essen bzw. zu viel(?) Gewicht wird auch stigmatisiert als Auslöser von Zivilisationskrankheiten: Gilt deshalb beim Essen ebenfalls das Gebot, schauen darf man, solange man es nicht begehrt (oder in seiner virtuellen Form zumindest nicht sofort essen kann)? Erleichtern Foodblogs das Mitspielen? Gute Foodfotografie ist schwierig, deshalb sprechen Profis auch von „Food Porn“ und besprühen Salat mit Glycerin, damit er attraktiv glänzt und Frische simuliert. Herrscht also auch hier mehr Schein als Sein?
Essen kann Symbol sein für bestimmte Lifestyles oder für eine kulturelle Haltung. Häuser, Autos, Yachten ziehen im Netz nicht, stattdessen präsentiert man, was man zu sich nimmt. Verändert das die Esskultur? Die Medien? Beides?

LernzieleDas Seminar will am Beispiel „Food & Media“ Trends diskutieren und Phänomene auf verschiedenen Ebenen aufzeigen. Dabei sollen eigene Fragestellungen entwickelt, Theorie- und Methodenkenntnisse adaptiert und verfeinert werden