Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern? Nicht für uns Historiker:innen! Die Medien der Frühen Neuzeit sind unsere Quellen. Seit dem späten 15. Jahrhundert traten zu den mündlichen, handschriftlichen und bildlichen Medienformen zahlreiche neue Medien, die in gedruckter Form in immer schnellerem Rhythmus über die neuesten Ereignisse berichteten. Neben nüchternen Zeitungsartikeln standen reißerische Flugblätter, neben analysierenden Gesandtenberichten appellierende Zeitschriftenartikel. Die Medien der aktuellen Information schufen dabei Helden wie Antihelden und trugen das ihre dazu bei, Ereignisse dauerhaft im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Mit ihnen veränderte sich zudem die Wahrnehmung dessen, was aktuell ist. Es entstanden neue Möglichkeiten zur Verbreitung und Beeinflussung von öffentlicher Meinung. Entsprechend ambivalent standen ihnen die Regierenden gegenüber. Im Proseminar werden zum einen grundlegende Kenntnisse zu einzelnen Medienformen, ihrer Produktion, Distribution, Rezeption und ihrem Quellenwert vermittelt, zum anderen sollen zentrale Ereignisse der Frühen Neuzeit auf ‚ihre’ Medien und deren Einfluss auf das Geschehen untersucht werden.

Prüfungsform: Referat + Hausarbeit