Das knappe Jahrhundert vom turbulenten Volkstribunat des Tiberius Gracchus (133 v. Chr.) bis zur Ermordung des Dictators Caesars (44 v. Chr.) stellt eine der am besten untersuchten Perioden der europäischen Antike dar. In der Rückschau entstand schon früh das Bild einer durch ambitionierte Feldherren und zunehmende Gewalteruptionen geprägten Welt, die in immer grösserer Beschleunigung dem Abgrund entgegenging. Die Vorlesung hat das Ziel, diese Zeit weniger aus der Rückschau und mehr aus der Perspektive der Zeitgenossen zu betrachten. Dabei geht es einerseits, im Bereich der „Aussenpolitik“, um die Herausforderungen der Integration der eroberten Provinzen sowie andererseits, in der „Innenpolitik“, um die politische Kommunikation in dieser durch eine enorme Dynamik geprägten Zeit.