Umgang mit Emotionen in Kindheit und Jugend

Vor dem Hintergrund emotionstheoretischer Ansätze aus dem Bereich erziehungswissenschaftlicher und soziologischer Forschung und philosophischer Theoriebildung werden wir im ersten Teil des Seminars der Frage nachgehen, wie sich zwischen Gefühlen, Emotionen und Affekten unterscheiden lässt, und auf welche Weise das, was gefühlt wird, mit gesellschaftlichen Normen, Erwartungen und mit «feeling rules» (Hochschild 1983) im Zusammenhang stehen. Welche spezifischen Emotionen – etwa Angst, Einsamkeit, Scham, Wut etc. – intensiver betrachtet werden, wird von den Interessen der Teilnehmenden abhängen. Im zweiten Teil werden wir anhand verschiedener empirischer Materialien aus Interviews mit Kindern aus der Ukraine im Rahmen eines gemeinsamen Aufsatzes der Frage nachgehen, wie Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung ihre Emotionen thematisieren, auf welche Normen sie dabei Bezug nehmen und welche Strategien sie im Umgang mit Emotionen entwickeln.