Thema und Fokus
Das Zusammenspiel von Populismus und Demokratie ist in der gesellschaftlichen Diskussion gleich wie in der wissenschaftlichen Forschung sehr präsent. Als populistisch bewertete politische und gesellschaftliche Akteur:innen fordern demokratische Institutionen in modernen politischen Systemen heraus, indem sie Volksherrschaft versprechen und zugleich demokratische Werte und Prozesse untergraben.
Trotz seiner aktuellen Präsenz und Brisanz sollte Populismus jedoch nicht ausschliesslich als Phänomen der Gegenwart wahrgenommen werden, da sowohl vormoderne als auch (früh-)neuzeitliche Formen der Volksherrschaften ebenfalls durch Aktuer:innen erschüttert werden konnten, die sich ähnlicher – wenn nicht gleicher – politischer Strategie und Kommunikationsformen bedienten wie sie heute als populistisch definiert werden.
In diesem MA Seminar befassen wir uns mit aktuellen sozialwissenschaftlichen Definitionsansätzen und Analysemethoden der Populismusforschung. Darauf aufbauend diskutieren wir verschiedene historische Formen demokratischer Systeme resp. Systeme der Volksherrschaft und analysieren, inwiefern, wie und mit welchen Folgen Akteur:innen präsent waren und in diesen Gesellschaften wirkten, die den aktuellen Kriterien der Populismus-Definitionen entsprechen.
- Dozent/in: Riccarda Schmid